WAS IST 
PRÄVENTION SEXUALISIERTER GEWALT?

"Prävention" (lat. praeveniere - zuvorkommen, verhüten) bezeichnet Maßnahmen, die Risiken verringern oder schädliche Folgen abmildern sollen.

Bei der Prävention sexualisierter Gewalt werden demnach Maßnahmen (Schutzkonzepte, Schulungen, Verhaltenskodizes, etc.) getroffen, die es Täter:innen möglichst schwer machen, Menschen beim Selbstschutz unterstützen und das richtige Eingreifen möglich machen sollen.

Überall dort, wo Machtgefälle bestehen, lohnt es sich, ein Schutzkonzept zu erstellen und Mitarbeiter:innen zu schulen. Insbesondere dort, wo mit Schutzbefohlenen (Kinder, Jugendliche, Senior:innen, Menschen mit Behinderung, kranke Menschen) gearbeitet wird, aber auch am Arbeitsplatz können Gefährdungspotentiale identifiziert und Risiken verringert werden.

Kita und Schule

Vereine

Einen Großteil ihrer Zeit verbringen Kinder und Jugendliche in Kita und Schule. Daher sollten sie zu möglichst sicheren Räumen für sie gestaltet werden (siehe Schutzkonzept).

Häufig entstehen dort auch vertrauensvolle Beziehungen zwischen Kindern/Jugendlichen und Fachpersonal, welche Informationen über Geschehnisse im persönlichen Umfeld der Kinder/Jugendlichen aufrufen können. Das Fachpersonal sollte durch eine entsprechende Schulung angemessen reagieren können (siehe Präventionsschulung).

In Vereinen sind Menschen jedes Alters aktiv. Um für alle Mitglieder ein sicheres Freizeit- und Sporterleben zu gewährleisten, fordern immer mehr Verbände und Träger die Einhaltung bestimmter Mindeststandards zur Prävention sexualisierter Gewalt.

Aufgrund der (in den meisten Fällen) ehrenamtlichen Arbeit der Vereinsverwaltung, kann es sich lohnen, die Umsetzung der Mindeststandards auszulagern. Sprechen Sie mich hierzu gerne an!

Arbeitgeber

Wohn-/Pflege-einrichtung

Am Arbeitsplatz bestehen Machtgefälle, mit welchen sensibel umgegangen werden muss. Schutzkonzepte und Schulungen helfen, Ihre Mitarbeiter:innen vor Übergriffen zu schützen und sie dabei zu unterstützen, sich auch im privaten Umfeld aus gewaltvollen Beziehungen zu lösen.

In Einrichtungen für Senior:innen und Menschen mit Behinderungen sind Bewohner:innen besonders darauf angewiesen, dass sie durch das Fachpersonal vor Übergriffen geschützt werden. 

WARUM PRÄVENTION?

Investitionen in die Prävention sexualisierter Gewalt sind aus ethischen, sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Gründen von großer Bedeutung. Sie dienen in erster Linie dem Schutz der Menschenwürde und der Wahrung grundlegender Menschenrechte. Sexualisierte Gewalt stellt einen gravierenden Eingriff in die persönliche Integrität und Freiheit eines Menschen dar, weshalb Prävention ein zentraler Schritt ist, um solche Verletzungen zu verhindern. Besonders Kinder und Jugendliche, die oft besonders gefährdet sind, können durch frühzeitige Maßnahmen vor Missbrauch und seinen langfristigen Folgen bewahrt werden.

 

Prävention trägt wesentlich dazu bei, Leid und Traumatisierungen zu vermeiden. Die psychischen und physischen Folgen sexualisierter Gewalt, wie Depressionen, Angststörungen oder posttraumatische Belastungsstörungen, haben oft tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen. Durch präventive Maßnahmen können nicht nur diese Folgen abgemildert, sondern auch die soziale Isolation vieler Opfer verhindert werden. Gleichzeitig wird die gesamtgesellschaftliche Verantwortung gestärkt. Prävention sensibilisiert für das Thema, verändert gesellschaftliche Normen und etabliert Gewalt als inakzeptables Verhalten. Darüber hinaus stärkt sie das Bewusstsein und die Kompetenzen von Individuen, Schulen und Institutionen im Umgang mit der Problematik.

 

Auch der wirtschaftliche Nutzen von Prävention ist nicht zu vernachlässigen. Die Folgen sexualisierter Gewalt, wie Therapien, medizinische Versorgung und soziale Hilfen, verursachen immense Kosten. Präventionsprogramme sind im Vergleich dazu deutlich günstiger und können langfristig zu erheblichen Einsparungen führen. Auch die Arbeitsproduktivität und die gesellschaftliche Teilhabe profitieren, da durch die Reduktion von Gewalt die Betroffenen ihre Potenziale besser entfalten können.

 

Darüber hinaus ermöglicht Prävention eine frühzeitige Erkennung von Risikosituationen und das rechtzeitige Gegensteuern. Schutzkonzepte und gezielte Schulungen tragen dazu bei, sichere Umgebungen zu schaffen, sei es in Schulen, Vereinen oder am Arbeitsplatz. Dies ist nicht nur eine gesellschaftliche Notwendigkeit, sondern auch eine gesetzliche Verpflichtung. Viele Länder haben sich durch internationale Abkommen wie die Istanbul-Konvention dazu verpflichtet, Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung sexualisierter Gewalt umzusetzen. Auch nationale Gesetze fordern den Schutz gefährdeter Gruppen und die Schaffung sicherer Rahmenbedingungen.

 

Die langfristigen positiven Auswirkungen von Präventionsmaßnahmen sind nicht zu unterschätzen. Sie schützen nicht nur die aktuelle Generation, sondern auch zukünftige Generationen vor den negativen Folgen von Gewalt. Darüber hinaus fördern sie Gleichstellung, da sexualisierte Gewalt häufig im Kontext von Machtungleichheiten stattfindet. Prävention ist somit nicht nur eine Investition in den Schutz einzelner Personen, sondern auch in eine gerechtere, sicherere und menschlichere Gesellschaft.

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